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Neuigkeiten
05.02.2022, 11:15 Uhr
Reaktivierung der Ohmtalbahn nicht das Allheilmittel Homberger Mobilität
CDU: Reaktivierung der Ohmtalbahn darf andere Themen nicht überlagern
 „Selbstverständlich sieht auch die CDU, dass eine Bahnlinie ein wichtiger Standortfaktor für eine Kommune ist. Allerdings macht es wirtschafts- und verkehrspolitisch keinen Sinn, eine Reaktivierung voranzutreiben, wenn wichtige Voraussetzungen fehlen“. Mit diesen Worten formuliert Kai Widauer, Fraktionsvorsitzender der CDU Homberg, die vorhandene Skepsis der Fraktion.
 „Vor Jahren haben die Grünen, insbesondere Frau Schlemmer energisch kritisiert, dass die Trasse für den geplanten Radweg durch ein FFH-Gebiet führe und ihn kategorisch abgelehnt. Und heute stellt sich die gleiche Person   hin und möchte eine ganze Bahnlinie mit Radweg durch das gleiche Gebiet bauen. Das ist widersinnig und bar jeder Vernunft“, so der Fraktionsvorsitzende weiter.

Die CDU habe vor vielen Jahren mit einem Antrag die Planung für den Radweg mit dem Highlight der Überquerung des Ohmtalviadukts angestoßen, für die er nach wie vor eine große Mehrheit in der Bevölkerung wisse. Eine Aufgabe dieses Projektes bedürfe daher schon ganz erheblicher Gründe. „Bei allen vorhandenen Hemmnissen, wie der Trassierung durch die neu entstandene Wohnbebauung in Ober-Ofleiden, der Führung durch ein FFH-Gebiet bis hin zu der Tatsache, dass die Realisierung der Ohmtalbahn nur als integrierte Gesamtlösung mit der Planung zur Ertüchtigung der Vogelsbergbahn vorstellbar ist, sehen wir als CDU bisher keinen Grund, von unserer Linie abzuweichen“, führt Kai Widauer weiter aus. Hinzu käme, dass der Bau nur eines Teils der Strecke, wie von den Grünen z.B. gefordert von Homberg nach Kirchhain, verkehrlich unbedeutend wäre und der Absprache der Beteiligten widerspräche, nur eine Gesamtlösung der Bahnstrecke umsetzen zu wollen.

Busverbindungen nicht gegen Bahn ausspielen

Der wohl gewichtigste Grund für die CDU seien die konkreten Fragen, wie sich die Bahnstrecke rechnen und wo das Fahrgastpotential herkommen soll. „Uns treibt die Frage um, wie die Züge gefüllt werden sollen, wenn nicht die Schülerinnen und Schüler die Bahn nutzen. Das würde aber einen Nachteil für die Schülerinnen und Schüler ergeben, die weiterführende Schulen außerhalb Hombergs besuchen, denn heute werden sie mit den Bussen bis vor die Schulen gefahren. Mit der Bahn haben sie dann teilweise lange Fußwege zu bewältigen“. Dies gelte auch für ältere und bewegungseingeschränkte Personen, die in der Kernstadt wohnten. Für sie stelle sich der Weg zum Bahnhof aufgrund der topografischen Lage als ein Beschwernis dar. Alleine diese Betrachtung verdeutliche, dass die Bahn nicht für alle Mobilitätsbedürfnisse das beste Angebot bieten könne, gibt Kai Widauer zu bedenken.

Lange Planung als Hemmschuh innerstädtischer Entwicklung

Darüber hinaus könnte eine jahrelange Planung der Reaktivierung der Ohmtalbahn mit ungewissem Ausgang auch nicht unerhebliche Auswirkungen haben. „Aktuell ist geplant, das Bahnhofsgelände in Homberg zu entwickeln. Hierbei kann sich die Planung für die Ohmtalbahn sogar als Hemmschuh erweisen, denn niemand weiß, wie der Flächenbedarf für die Bahnstrecke aussehen könnte und wer möchte in eine so unsichere Entwicklungsfläche Zeit und Geld investieren“, gibt der Unionspolitiker zu bedenken.

Grüne wollen Schnellbus ausbremsen

Noch weniger Sinn ergebe es dabei in der Diskussion, dass die Homberger Grünen Homberg in die Schnellbuslinie von Alsfeld nach Marburg einbinden wollten. „Durch die höhere Fahrtzeit von mehr als 20 Minuten für den Umweg nach Homberg würden die Grünen aus dem bestehenden Expressbus einen Schneckenbus machen. Hier offenbart sich wieder das Kirchturmdenken der Grünen. Obwohl es mit der MR-80 schon eine direkte Buslinie nach Marburg gibt, wollen sie einen vermeindlichen Vorteil für Homberg auf Kosten der anderen Fahrgäste schaffen. Das kann auch keine Lösung sein“, kritisiert Kai Widauer diesen unseriösen Vorstoß.

Vielleicht solle man bei allen Diskussionen um die Ohmtalbahn erst einmal in die Debatte einsteigen, die Verbindungen auf der Linie MR-80, die eine gute und umsteigefreie Fahrtzeit von knapp 30 Minuten bis zum Marburger Südbahnhof bzw. knapp 50 Minuten bis in die Marburger Innenstadt hätten, noch weiter zu attraktivieren. „Vielleicht kann man auf diesem Weg mehr für die Bürgerinnen und Bürger erreichen, als mit einer komplexen und kostenträchtigen Reaktivierung der Ohmtalbahn, deren Realisierung noch lange auf sich warten lässt“, stellt Kai Widauer fest.

Die CDU Fraktion werde aufgrund all dieser Überlegungen die kommende Debatte sachlich, aber besonders kritisch führen, um eine ausgewogene und umfassende Entscheidung treffen zu können, kündigte der Fraktionsvorsitzende abschließend an.