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10.10.2011, 21:03 Uhr
Städteplanerische Gedankenspiele dürfen Hombergs Zukunft nicht verspielen
Fraktionsvorsitzender Norbert Reinhardt (CDU): Nutzung des Viadukts als Radweg noch immer aktuell und richtig – Anbindung Hinter der Mauer an Friedrichstraße Zukunftsmusik

„Selbstverständlich muss die zukünftige Radwegtrasse auch Möglichkeiten zur Einkehr und zur Erkundung unseres schönen Hombergs haben. Aber: das Viadukt und die Überquerung der alten Bahntrasse ist und bleibt das Highlight des Radwegs. Ohne die Gelegenheit, hier drüber zu fahren und die tolle Aussicht zu genießen, ist die Anbindung an den Fernradweg sinnlos“. Mit diesen Worten fasst der Fraktionsvorsitzende der CDU Homberg die Diskussion im Rahmen der letzten Fraktionssitzung um die Wegführung des Rad- und Wanderwegs in Homberg zusammen.

„Wenn man das Viadukt nicht in den Radweg integriert, hat dieser doch nicht mehr denselben touristischen Stellenwert, wie mit Nutzung der Brücke. Wieso sollte man darauf verzichten?“, so die Meinung in der CDU-Fraktion. Die Forderung der CDU aus dem vergangenen Wahlkampf, das Viadukt als Radweg zu nutzen sei nach wie vor richtig. Zumal die Deutsche Bahn die Strecke nach eigenen Angaben nur im Gesamten veräußern würde. Auch in Aussicht gestellte Zuschüsse würden dann in Frage gestellt.


Das in diesem Zusammenhang an den Tag gelegte Verhalten von SPD und Bürgermeister sei aus Sicht der CDU-Fraktion schon irritierend. „Die Diskussion um weitere Gutachten ist kontraproduktiv“. Man könne den Eindruck gewinnen, die SPD wolle durch die ständig geforderten Gutachten die Überquerung des Viadukts verhindern. Daneben halte man seitens der CDU nichts von dieser „Gutachteritis“ und könne ihr gerade in finanziell angespannten Zeiten noch weniger abgewinnen.

Die Trassenführung über das Viadukt sei für die CDU nicht verhandelbar, dennoch könne man sich eine zweigeteilte Lösung vorstellen. „Man könne doch das eine tun ohne das andere zu lassen. Es ist sicherlich möglich, einen Teil des Radwegs auch durch das Ohmtal zu führen. Aber an der CDU-Forderung der Nutzung des Viadukts als Radweg lasse sich nicht rütteln.

Ein weiterer Punkt, über den in der Fraktionssitzung intensiv gesprochen wurde, war die von Bürgermeister Dören angedachte Anbindung des noch nicht erschlossenen Grundstücks „ Hinter der Mauer“ an die Friedrichstraße. Hier sei man einhellig der Meinung, dass dieses Zukunftsmusik sei. „Stattdessen sollte die Anbindung des Grundstücks Hinter der Mauer an die Frankfurter Straße hinter dem Pfeile Ernst realisiert werden“. Unterhalb Schlecker und Prediger sollen zudem weitere Parkplätze entstehen. Daher ist es aufgrund der zu erwartenden Verkehrsströme wichtig, hier die Anbindung an die Frankfurter Straße sicherzustellen.

Dies sei bereits in dem aktuellen und vor Jahren mehrheitlich beschlossenen Bebauungsplan so niedergelegt worden. „Gemeinsam mit der Schließung der Baulücke an der Stelle der ehemaligen Stallung und den Neubau eines Wohn- und Gewerbehauses würde diese Spange neue und wichtige Impulse für das Geschäftsleben in der Homberger Innenstadt geben“. Diese Maßnahme sei darüber hinaus auch kurzfristig umsetzbar. „Je länger man warte und unrealistischen Planungen hinterher jage, desto unwahrscheinlicher werde es, dass an dieser Stelle überhaupt etwas passiere“, warnt die CDU–Fraktion vor den möglichen Folgen einer Untätigkeit.

In der kommenden Stadtverordnetenversammlung werde die CDU darüber hinaus einen Antrag einbringen, der sich mit der Neuausweisung eines Baugebiets oberhalb der Erbsengasse in Ober-Ofleiden beschäftige. „Hier besitzt die Stadt seit Jahren die entsprechenden Grundstücke und aus unserer Sicht ist es jetzt angezeigt, dass die Planungen für das Wohngebiet und die Erschließung dessen zeitnah eingeleitet werden sollten. Hierfür werden wir uns einsetzen“, so Norbert Reinhardt abschließend.