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der Lückenschluss der Bundesautobahn 49 zwischen Kassel und Gießen beschäftigt seit Jahrzehnten nicht nur die Bundes- und Landespolitik, sondern auch die Politik in den vom Ausbau betroffenen Städten und Gemeinden. Auch die Stadt Homberg (Ohm) hat sich in vielen Sitzungen mit dem Thema befasst und eine Reihe von Beschlüssen hierzu gefasst.
Nun sind in diesem Jahr die letzten Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss des Projekts vom Bundesverwaltungsgericht letztinstanzlich abgewiesen und zuletzt durch das Verwaltungsgericht Gießen ein Eilantrag gegen den Baubeginn abgelehnt worden. Damit ist klar, dass das Verfahren rechtens und rechtskräftig ist.
Nichtsdestotrotz gehen die Diskussionen am Rand der notwendigen Arbeiten weiter. Und auch wenn die CDU Homberg (Ohm) und das Stadtparlament sich, nach vielen kontroversen Diskussionen und ablehnenden Beschlüssen Ende der 1990er Jahre, in einem einstimmigen Beschluss 2004 für den Ausbau der „Herrenwaldtrasse“ ausgesprochen hat, ist die Skepsis und ablehnende Haltung vieler Menschen spürbar.
Seit 2004 haben wir uns immer wieder, auch im Rahmen von Kommunalwahlen, für das Projekt ausgesprochen, sehen wir doch gute Chancen für die Stadt Homberg (Ohm) in ihrer wirtschaftlichen und demografischen Weiterentwicklung durch die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen oder jungen Familien. Trotzdem nehmen wir auch die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger ernst, die in Zukunft an der Trasse der Autobahn wohnen werden.
Eine wesentliche Angst ist die vor dem mit dem Ausbau unweigerlich zunehmenden Verkehrslärm für einige Stadtteile Hombergs. Unter Experten ist seit Jahren unumstritten, dass Verkehrslärm die bedeutendste Umweltbeeinträchtigung im Wohnumfeld darstellt. Er stört Entspannung, Erholung und Gespräche und macht über einen längeren Zeitraum sogar körperlich krank.
In diesem Zusammenhang möchten wir auf die Stellungnahme der Stadt Homberg zur Planfeststellung der A 49 aus dem Mai/Juni 2007 verweisen, in der wir einstimmig als Begleitmaßnahmen zum Ausbau die Verlegung von Flüsterasphalt sowie die Errichtung von Lärmschutzwänden und Erdverwallungen für die Stadtteile Dannenrod, Appenrod, Erbenhausen und Maulbach gefordert haben. Für die Stadtteile Dannenrod, Appenrod und Erbenhausen sind darüber hinaus verkehrsberuhigende Maßnahmen an allen betroffenen Ortseingängen vorzusehen. Zu unserem großen Unverständnis wurde die Homberger Stellungnahme im Rahmen der Planfeststellung so nicht berücksichtigt.
Sehr geehrter Herr Bundesverkehrsminister,
An der Einstellung der CDU Homberg (Ohm) hat sich diesbezüglich nichts geändert. Nach wie vor sind wir davon überzeugt, dass ein umfangreicher und wirksamer Lärmschutz für die Bürgerinnen und Bürger realisiert werden muss, die in Zukunft die Auswirkungen der Trassenführung unmittelbar zu ertragen haben. Nur so werden wir die Akzeptanz vor Ort positiv beeinflussen können. Denn eines ist sicher: Ein dauerhaft positives Meinungsbild zu diesem Infrastrukturprojekt in der Stadt Homberg wird nur durch einen fairen Ausgleich der Interessen möglich werden können.
In diesem Sinne hoffen wir, die CDU Homberg (Ohm), dass Sie sich für die Realisierung der oben genannten Forderungen, insbesondere eines erweiterten Lärmschutzes und einer damit verbundenen Verkehrsberuhigung in den Ortslagen, einsetzen werden und verbleiben
Kai Widauer Norbert Reinhardt
CDU-Stadtverbandsvorsitzender CDU-Fraktionsvorsitzender
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Herr Ministerpräsident Volker Bouffier
DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH
STRABAG AG Deutschland