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21.07.2012, 14:44 Uhr
CDU will keine zweite Krematoriums-Diskussion in der Friedrichstraße

Bei der Nachnutzung der frei werdenden Grundschule frühzeitig Bürgerinnen und Bürger einbeziehen

„Bei den Vorstellungen des Bürgermeisters zur Nachnutzung der Grundschule in der Friedrichstraße regen sich bei der CDU schwere Bedenken“. Mit diesen Worten reagiert Norbert Reinhardt, Vorsitzender der CDU-Fraktion, auf die Pläne des Bürgermeisters, anstelle der Grundschule einen Nahversorger und über diesem eine Einrichtung für altersgerechtes Wohnen zu errichten. Bei allen Vorstellungen der Stadt müsste die oberste Maxime sein, die betroffenen Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in die Diskussion einzubeziehen. „Wir wollen an dieser Stelle keine zweite Krematoriums-Diskussion. Transparenz im Verfahren und eine gemeinsame Meinungsbildung müssen hier Priorität haben. Hierzu schlägt die CDU-Fraktion vor, dass die Stadt eine Bürgerversammlung einberuft, wenn es konkrete Vorstellungen gibt, um diese mit den Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren“.

Doch die Bedenken der CDU-Fraktion gingen noch weiter. Die Stadt habe viel Geld in die Attraktivierung der Frankfurter Straße investiert und selbst hier gäbe es noch Leerstände, die auf eine Nachnutzung warteten. „Anstatt wieder eine neue Baustelle anzufangen, sollte sich die Stadt erst einmal darum kümmern, für den Pfeile Ernst und den jetzt geschlossenen Schlecker Markt Lösungen zu finden. Ansonsten haben diese Investitionen für den ansässigen Einzelhandel und die Bürgerinnen und Bürger keinen Sinn gehabt“, erläutert Norbert Reinhardt. So könne sich die CDU vorstellen, dass vordringlich die Stadt Herrn Gans dabei unterstütze, ein tragfähiges Konzept für seine geplanten Investitionen zu entwickeln. Auch der Gewerbeverein sei hier gefragt. Ein Leerstand an dieser markanten Stelle hätte u.a. auch negative Folgen für das Stadtbild.

Ebenso zweifle die CDU-Fraktion daran, dass ein Nahversorger in der Friedrichstraße über eine vernünftige Verkehrsanbindung über die Marburger Straße angefahren werden könne. „Schon jetzt ist die Marburger Straße eine der meist befahrenen Hauptverkehrsachsen in Homberg und im Winter kommt es hier immer wieder zu stärkeren Behinderungen. Hierüber zusätzlich noch den Andienungsverkehr beispielsweise für einen Aldi-Markt mit all seinen Lkw und Pkw abwickeln zu wollen, ist aus unserer Sicht mehr als problematisch“, gibt der Fraktionsvorsitzende zu bedenken.

Daneben müsse die Stadt grundsätzlich klären, ob nicht mit den jetzigen Plänen und aufgrund der unbestrittenen Auswirkungen des demografischen Wandels, möglicherweise eine Überversorgung eintreten würde. „Wir haben bereits eine Vielzahl von Märkten in Homberg. Seitens der Verwaltung sollten Gespräche mit Herrn Mank und den ortsansässigen Lebensmittelmärkten aufgenommen werden. Ziel müsse es sein, die Nahversorgung der Kernstadt über den leerstehenden Schleckermarkt sicher zu stellen. Ich möchte aber auch daran erinnern, dass der alte Rewe-Markt seit Jahren leer steht und verfällt. Hier drängen sich die Fragen auf, was aus diesem Gebäude wird und warum in der Friedrichstraße ein neuer Lebensmittelmarkt erfolgreicher sein soll. Diese Fragen sollte die Stadt im Vorfeld beantworten“, so Norbert Reinhardt weiter. Was nicht passieren dürfe ist, dass in der Friedrichstraße ein Neubau errichtet wird, der nach wenigen Monaten wieder leer steht und anschließend aufgrund mangelnder Nachfrage eine Ruine wird. „Das hätte negative Auswirkungen auf das gesamte Wohngebiet und das können wir uns nicht leisten“.

Als letztes zweifle die CDU an der Vereinbarkeit, des geplanten altersgerechten Wohnens und des Lebensmittelmarktes. „Welche Senioren würden denn in eine Einrichtung ziehen wollen, unter der von morgens bis abends Verkehrslärm existiert und deren Ausblick auf einen Parkplatz fällt? Hier sollte eine bessere Lösung gefunden werden“, so Norbert Reinhardt abschließend.