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12.11.2014, 15:30 Uhr
Jahreshauptversammlung der Homberger CDU kritisiert geplantes Vorgehen zur Marburger Straße
Projekt soll gegen den Bürgerwillen durchgedrückt werden; CDU spricht sich erneut für barrierefreies altersgerechtes Wohnen an der Marburger Straße aus

Der neuerliche Vorstoß des Homberger Bürgermeisters, seine Vorstellungen zur Errichtung eines Einkaufszentrums an der Marburger Straße doch noch umzusetzen, wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung der CDU heftig kritisiert. „Noch immer sind die drängendsten Fragen nicht beantwortet worden, doch Herr Dören versucht, mit den Stimmen der Koalition dieses umstrittene Projekt gegen den Bürgerwillen durchzudrücken“, kritisiert Kai Widauer, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion, das geplante Vorgehen.

Nach wie vor spreche sich die CDU gegen das Zielabweichungsverfahren aus.


So sei nicht ausreichend gewürdigt worden, dass die Kaufkraft in Homberg mit dem bestehenden Angebot bereits ausgeschöpft sei und in Zukunft aufgrund des demografischen Wandels eher mit einem Rückgang der Kaufkraft gerechnet werden müsse. „Wie viele Käufer aus den umliegenden Gemeinden wie zum Beispiel Amöneburg, wie Mücke, Gemünden oder Kirtorf sollen denn die geplante Einkaufsmöglichkeit nutzen, damit sich das Projekt für Homberg rechnet?“, hinterfragt Kai Widauer kritisch. Zudem offenbare diese Argumentation die Widersprüchlichkeit von Handeln und Sprechen des Bürgermeisters. Auf der einen Seite lehne die Stadt Homberg eine geplante Erweiterung des Aldi-Marktes in Amöneburg ab und gleichzeitig fordere sie auf der anderen Seite die Nutzung eines Marktes in der Homberger Innenstadt. Das sei den Bürgerinnen und Bürgern in Amöneburg und Homberg schwer zu vermitteln, zumal die Ansiedelung eines Lebensmittelmarktes die bereits bestehenden Märkte in ihrer Existenz gefährden könne.

Des Weiteren seien die möglichen Konsequenzen dieses Vorhabens wirklich nicht durchdacht worden. So soll die Erschließung des Einkaufszentrums über die Marburger Straße erfolgen, die die prognostizierten Fahrzeugzahlen überhaupt nicht aufnehmen könne, ist sich Annerose Seipp, Vorsitzende des CDU-Stadtverbands, sicher.

Rainer Schwarz aus Ober-Ofleiden, der als Gast eingeladen worden war, berichtet von einem Gespräch mit Vertretern des Regierungspräsidiums Gießen, in dem das Zielabweichungsverfahren und die damit verbundenen Probleme erörtert wurden. „Das Regierungspräsidium nimmt die vorgebrachten Äußerungen ernst und wird die aufgeworfenen Fragen im Rahmen des Zielabweichungsverfahrens klären“, berichtet Rainer Schwarz über den Verlauf des Treffens.

So fehle dem Grundstück der ehemaligen Grundschule die notwendige räumliche Anbindung an die Kernstadt, damit hier die gedachte Belebung des Innenstadtbereichs überhaupt zum Tragen komme. Im Gegenteil würden hier Seitens der CDU zunehmende Leerstände befürchtet, da das Angebot eines Lebensmittelmarktes in direkter Konkurrenz zu dem der angrenzenden Bäckerei- und Metzgereibetriebe stehe.

Darüber hinaus seien die Vertreter des Regierungspräsidiums der Meinung, dass in Homberg die Wiederansiedelung eines Drogeriemarktes sinnvoll sei. „Dieser Meinung kann sich die CDU nur anschließen. Wir plädieren schon seit langem dafür, eine Drogerie in Verlängerung des Edeka anzusiedeln“, führt Kai Widauer aus.

Um erneut deutlich zu machen, welche Vorstellungen die CDU in dieser Sache vertrete, werde in der nächsten Stadtverordnetenversammlung ein entsprechender Antrag eingebracht. „Aus unserer Sicht ist der Erhalt des Kindergartens in der Marburger Straße und des dortigen Standorts des DRK sinnvoll. Beide Einrichtungen bilden mit dem Familienzentrum und dem von uns an dieser Stelle gewünschten barrierefreien altersgerechten Wohnens eine Symbiose“, ist sich Kai Widauer sicher.

Als weiterer Gast war Stephan Paule, Bürgermeister der Stadt Alsfeld und Vorsitzender der CDU-Fraktion im Vogelsberger Kreistag, anwesend und referierte über den aktuellen Sachstand zur angestrebten Kooperation des Kreiskrankenhauses Alsfeld mit dem Klinikum Bad Hersfeld und dem städtischen Klinikum Fulda. Als weiteres Thema wurde die Neugestaltung des Kommunalen Finanzausgleichs in Hessen diskutiert.

Weitere Themen, die von Vorstandsmitglied Armin Klein in seinem Bericht zur Jahreshauptversammlung angesprochen wurden, waren die Dorferneuerung in Ober-Ofleiden, die Finanzsituation der Stadt Homberg, die Nachnutzung des ehemaligen Anwesens „Pfeile Ernst“, die Sanierung des Kindergartens Büßfeld, das Schloss sowie der Bereich Tourismus.